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Vorsorgestudie 2024:


Vorsorgebewusstsein der Österreicher:innen in bewegten Zeiten

  • Drei Viertel mit aktueller Lebenssituation zufrieden
  • Für 85 Prozent ist finanzielle Vorsorge wichtig
  • 247 Euro pro Monat für private Vorsorge
  • Sparbuch und Lebensversicherung – Nr. 1 Vorsorgeprodukte

Die letzten Jahre waren geprägt von finanziellen Unsicherheiten, gesundheitlichen Ängsten und geopolitischen Unruhen. In solch bewegten Zeiten neigen Menschen dazu, sich stärker auf sich selbst und ihr unmittelbares Umfeld zu konzentrieren und das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit nimmt zu. Das ergab eine aktuelle Umfrage von IMAS International, im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische.

Befragt man die Österreicher:innen wie sie der allgemeinen Entwicklung der kommenden zwölf Monate entgegenblicken, dann machen das 35 Prozent mit Zuversicht, 37 Prozent sind skeptisch und nur noch 25 Prozent sind besorgt. Kurz gesagt: Der Optimismus kehrt zurück, die Sorgenfalten sitzen weniger tief.

Noch deutlich höher ist die Zufriedenheit mit der persönlichen Lebenssituation: 74 Prozent der Befragten geben an, mit ihrer aktuellen Lebenssituation sehr bzw. eher zufrieden zu sein. Nur rund ein Viertel ist eher nicht oder überhaupt nicht zufrieden. Wenn man das Thema vertieft und wissen möchte, was die Lebensbereiche mit den stärksten Veränderungswünschen sind, dann heben sich hier drei besonders hervor: Die finanzielle Situation, die Gesundheit und die finanzielle Absicherung für das Alter. „Dieses Ergebnis bestätigt, was wir in den letzten Jahren bei Kundengesprächen sehen: Eine konstant steigende Nachfrage bei Produkten zur finanziellen Vorsorge – egal ob im Gesundheitsbereich oder in der Altersvorsorge“, sagt Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen und auch verantwortlich für den Bankenvertrieb Marke s Versicherung. Befragt man die Österreicher:innen, weshalb sie Vorsorge für wichtig erachten, wird die allgemeine Verunsicherung spürbar: 62 Prozent wollen sich gegen einen möglichen Schicksalsschlag absichern, mehr als jede:r Zweite nennt fehlendes Vertrauen in die staatlichen Systeme als Grund dafür, auch ergänzend privat vorzusorgen.

Finanzielle Vorsorge wichtig

Demzufolge ist die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge mit 85 Prozent auch weiterhin sehr hoch. Ebenso sehr erfreulich ist die Höhe des Betrages, den die Menschen im Schnitt pro Monat bereit sind für ihre Pensions- und Gesundheitsvorsorge zu investieren. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten ist dieser mit 247 Euro ebenso hoch wie im Vorjahr. „Vor dem Hintergrund der immer stärkeren finanziellen Belastung der staatlichen Budgets – Stichwort fortschreitende demographische Entwicklung – verwundert es nicht, dass neun von zehn Befragte in den kommenden Jahren von einer weiteren Zunahme der Bedeutung finanzieller Vorsorge ausgehen“, so Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Oesterreich, zum Status quo im Land. Vorsorgethemen, die den Menschen besonders wichtig sind, sind die Gesundheit (63%), eine finanzielle Reserve für Krisenfälle (61%), die Pension (57%), die Familie (50%) und das Wohnen (49%).

Ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit wichtig

Ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Freizeit, hat in den letzten Jahren immer wieder für Debatten in der Bevölkerung gesorgt. Der Aussage, dass eine ausgewogene Work-Life-Balance gerade jungen Menschen immer wichtiger wird, stimmen 52 Prozent der Befragten zu. „Spannend ist andererseits, dass rund acht von zehn Befragte davon überzeugt sind, dass Menschen, die hauptsächlich in Teilzeit oder eben nicht genügend Jahre arbeiten, dies später bereuen würden, weil ihnen im Alter das Geld fehlt. Hier tritt das Thema Altersarmut zutage, dem leider von vielen jungen Menschen zu wenig Beachtung geschenkt wird“, so Bartalszky.

Vorsorge: Betrag weiter hoch – Klassiker gefragt

Die Frage, welche Lebensziele man sich persönlich gesetzt hat – unabhängig davon, ob diese bereits erreicht wurden – ergab folgende TOP-3-Nennungen: Finanzielle Absicherung im Alter (55%), ein sicherer Arbeitsplatz (54%) und genügend Freizeit zu haben bzw. nicht überlastet zu sein (53%). Danach folgen Ziele wie: Gut zu verdienen (48%), zu reisen (44%), Kinder bekommen/eine Familie gründen (39%) oder im Wohlstand zu leben (33%). Gefragt nach den bereits genutzten Vorsorgeinstrumenten werden die Anlage-Klassiker genannt: Das Sparbuch (56%), die Lebensversicherung (41%) und das Bausparen (36%). Es folgen Fondssparpläne, Wertpapiere, Gold und Immobilien. Die Umfrage ergab zudem, dass ein möglichst frühzeitiger Einstieg in die private Vorsorge wichtig ist: Sechs von zehn Befragte sehen einen Start der Vorsorgeüberlegungen spätestens mit dem ersten Job als richtig und wichtig an. Sich frühzeitig mit dem Thema Finanzen und Vorsorge auseinanderzusetzen, ist eine extrem gute Investition in die Zukunft. Wer das macht, hat schon gewonnen. Eine gute Finanzbildung gibt Menschen die Freiheit, ihr Leben nach eigenen Bedingungen zu leben und frei zu gestalten. Finanzielle Unabhängigkeit fühlt sich für jeden gut an, so Holzinger-Burgstaller.


Zur Studie: Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische beauftragten das Marktforschungsinstitut IMAS mit einer Online-Befragung rund um das Thema der privaten Altersvorsorge. Ende 2023 beantworteten 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren Fragen zur Lebenszufriedenheit in turbulenten Zeiten, dem Spar- und Vorsorgeverhalten, dem Thema Work-Life-Balance sowie den Zukunftserwartungen der Österreicher:innen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung im Alter von 16 bis 65 Jahren.